Hey, danke für die Kommis =) Ist echt lieb von euch Hier gehts auch schon weiter ;D2. Weasleys Zauberhafte Zauberscherze Helle Sonnenstrahlen tauchten ihr Schlafzimmer schon früh morgens in gleißendes Licht und angenehme Wärme. Sie erstreckten sich bis zu ihrem Bett und schienen ihr mitten ins Gesicht. Sie murrte mit geschlossen Augen vor sich hin und drehte sich so, dass sie ihr Gesicht ins Kopfkissen drücken konnte. Doch, obwohl nun das störende Licht erfolgreich verdrängt war, konnte sie so nicht mehr sonderlich gut atmen und schon bald musste sie sich nach Luft schnappend wieder auf den Rücken drehen. Missmutig blinzelte sie in einem Versuch, die Augen zu öffnen. Ah! Zu hell! Stöhnend rieb sie sich die Augen, schwang die Beine über die Bettkante und schleppte sich auf die Tür des angrenzenden Badezimmers zu.
Immer noch verschlafen, entledigte sie sich ihres Nachthemdes und sprang unter die Dusche. Das heiße Wasser ließ sie endlich etwas wach werden und der Kaffe beim Frühstück würde dann die restliche Arbeit leisten.
Nach dem Koffeinschub fühlte sie sich frisch und fit. Sie wollte sich geraden den Rest ihres Marmeladenbrotes in den Mund sieben, als es an ihr Fenster klopfte. Überrascht hob sie den Blick erblickte eine kleinen, braunen Kauz.
“Pig!”, rief sie freudig, ging eiligen Schrittes zum Fenster und öffnete dieses. Der kleine Kauz kam sogleich durch das offene Fenster geflogen und ließ den Brief auf den Tisch fallen, auf dem er sich dann selbst niederließ und ungeduldig mit dem Schnabel klackerte. Hermine lächelte Pig amüsiert an, bevor sie anfing in ihrem Küchenschrank zu stöbern. Sie fand schließlich, was sie gesucht hatte. Die kleine Dose mit den Eulenkeksen. Kaum hatte sie Pig ein paar hingehalten, hatte er diese auch schon genüsslich verschlungen. Sie schüttelte immer noch amüsiert den Kopf. Was für ein Zufall, dass ausgerechnet Rons Kauz genauso verfressen war wie er selbst.
Ron hatte ihr bloß einmal in den Ferien geschrieben und zwar ganz zu Anfang. Sie freute sich sehr, auch mal wieder was von ihm zu hören.
Aber immerhin hatte er viel zu tun mit George im Laden. Die Anfrage war schließlich sehr groß.
Hallo Hermine,
Tut mir leid, dass ich erst jetzt schreibe.
Aber du weißt ja, dass ich viel zu tun hatte. Die Leute fahren echt auf Fred und Georges Produkte ab.
George lässt sich zwar nicht viel anmerken, aber ich weiß, wie sehr er unter Freds Tod leidet. Ich hoffe, dass er mit der Zeit darüber hinwegkommt. Aber George ist eben nicht mehr derselbe, ohne Fred. Wahrscheinlich ist das bei Zwillingen so…
Na ja, jedenfalls soll ich George dabei helfen, neue Scherzartikel zu entwerfen. Obwohl er sich diesen gar nicht mehr so intensiv widmet. Er hatte die Idee, Schutzzauber in verschieden Dinge einzubringen. Wie zum Beispiel Kleidung. Ich find die Idee einfach klasse. Und du, als zukünftige Aurorin kannst so was sicherlich gut gebrauchen, nicht?
Ich hoffe, dir geht es gut und du genießt die Ferien noch.
Wenn du Lust hast, kannst du gerne mal im Laden vorbei kommen.
Ich würde mich riesig freuen und George sicherlich auch.
Liebe Grüße,
RonEin Stich durchfuhr ihre Brust, als sie die ersten Zeilen las. George tat ihr so unendlich leid. Es musste ein sehr schwerer Verlust sein, einen Zwillingsbruder zu verlieren, der einem dann auch noch so nahe stand.
Natürlich würde sie die beiden im Laden besuchen. Am besten gleich heute, da sie sowieso nichts weiter vorhatte. Und sie wollte ja schließlich nicht in ihrer Wohnung vereinsamen. Außerdem könnte sie von George bei der Gelegenheit etwas mehr über die Schutzzauberartikel erfahren. Gebannte Schutzzauber in Gegenständen und Kleidung, das war eine absolut phantastische Idee. Das würde sie auf jeden Fall unterstützen. Wenn es wirklich klappen sollte, würde es ein Verkaufsschlager sein.
Hermine schaute auf die kleine Wanduhr in der Küche. Halb zehn. Sie waren bestimmt schon im Laden.
Sie schnappte sich ihren Umhang, ließ das vergessene Stück Toast auf dem Teller liegen und verließ eilig ihre Wohnung. Dabei stolperte sie im Hausflur keuchend über ein Haufen Kartons, die überall verteilt herumstanden und wäre fast gefallen, hätte sie sich nicht in letzter Sekunde noch am Treppengeländer festgehalten. Anscheinend zog gerade jemand in die Wohnung ihr gegenüber ein, die schon äußerst lange leer stand, wie sie einige Nachbarn aufgeklärt hatten.
Sie schlängelte sich vorsichtig durch diese Unordnung aus Umzugskartons zur Haustür.
Froh darüber, draußen angekommen zu sein, ohne sich Schaden zugezogen zu haben, wollte sie gerade zum Gehen ansetzen. Als plötzlich ein kreischen ihre Aufmerksamkeit erregte. Es kam von oben und sie ließ ihrem Blick über den Himmel schweifen. Pigwidgeon flog geradewegs über ihren Kopf hinweg. Mist! Sie hatte das Fenster aufgelassen. Aber noch einmal wollte sie sich nicht durch die quer in der Gegend herumstehenden Kartons quetschen müssen.
Sie sah sich einmal in alle Richtungen um, auf der Suche nach irgendwelchen Muggeln, doch bis auf einen Umzugswagen mit geöffnetem Kofferraum und weiteren Kartons war weit und breit nichts zu sehen. Also schloss sie das Fenster grinsend mit einem Wink ihres Zauberstabes.
Die Winkelgasse war wieder so wie Hermine sie in ihrem ersten Schuljahr erlebt hatte. Voller Hexen und Zauberern die lachten und schwatzten. Vor einigen Monaten sah es hier noch ganz anders aus. Es waren bloß ein paar Leute zugegen, die eilig ihre Erledigungen hinter sich brachten, um nicht länger bleiben zu müssen als nötig. Doch nun schlenderten die verschiedensten Leute wieder durch die Gassen und hielten vor dem einem oder anderem Schaufenster mal an. Wie sie es vermisst hatte.
Schon von weitem erkannte Hermine das riesige, bunte Schild, dass über den ebenso bunten Schaufenstern prangte. Weasley Zauberhafte Zauberscherze. Unwillkürlich musste sie grinsen. Diesen Laden konnte noch nicht einmal schwer Sehbehinderte übersehen. Diese grellbunten Farben könnten sogar einen blinden zum Sehen bringen. Lachend betrat Hermine den vollen Laden und ließ ihre Augen suchend über Menge schweifen. Kein Zeichen von George oder Ron. Nun ja, dann würde sie sich eben erstmal dem Sortiment in den überfüllten Regalen widmen. Irgendwann würde sicher einer der beiden aufkreuzen. Ganz sicher.
Sie entdeckte das Regal, indem die lauter rosa Produkte standen. Darunter auch die die rosa Fläschchen, die mit Liebestrank gefüllt waren. Sie funktionierten wirklich. Und wie sie funktionierten. Lavender Brown hatte es im sechsten Schuljahr an ihrem damaligen Schwarm Blaise Zabini ausprobiert… er war ihr den ganzen Tag wie ein liebeskranker Idiot hinterher gerannt. Das hatte ihm einige verwirrte Blicke eingebracht. Crabbe und Goyle sahen so aus, als würden sie die Welt nicht mehr verstehen. Obwohl, Hermine bezweifelte, dass sie es vorher getan hatten. Pansy Parkinson schüttelte benommen den Kopf und Malfoy starrte ihn ungläubig an und schien wie in Trance. So hatte er seinen früheren besten Freund sicher noch nicht gesehen. Hermine konnte nicht anders, sie fing bei der Erinnerung an, laut loszuprusten und erhaschte damit einige verwirrte Blicke der anderen Ladenbesucher.
“Was ist denn so lustig? Ich würde auch gerne mitlachen, Hermine.”, hörte sie jemanden ganz dicht hinter sich sagen.
Erfreut wirbelte sie herum und warf sich quietschend in Rons Arme. Als sie sich von ihm löste, hatte er einen leichten Rotschimmer auf den Wangen.
Sie grinste ihn belustigt an.
“Ach diese Fläschchen da-”, sie zeigte auf das Regal mit dem Liebestrank, “-haben bloß ein paar Erinnerungen wachgerufen”, erwiderte sie strahlend.
Ron runzelte die Stirn. Wahrscheinlich riefen sie in ihm auch Erinnerungen wach. Doch nicht allzu schöne. Die Sache mit Romilda Vane war schließlich nicht so gut ausgegangen.
“Ich meine damit die Erinnerung an Lavender wie sie Blaise damals mit dem Liebestrank verrückt gemacht hat. Das war einfach zu köstlich.”, gluckste sie amüsiert.
Jetzt lachte auch Ron.
“Ja! Und vor allem die Gesichter der anderen Slytherins. Crabbe und Goyle sahen sogar noch dümmer aus als sonst.”, meinte er grinsend. Hermine nickte zustimmend.
“Wo ist eigentlich George? Ich würde gerne mal mit ihm sprechen.”, meinte Hermine und sah sich wieder in dem übervollen Laden um. Er war nirgends zu entdecken.
“Komm mit, er ist im Lagerraum.”, antworte Ron und zog sie am Handgelenk mit sich. Sie erkannte sogar ein paar Leute im Laden wieder. Hinter dem Verkaufstresen stand Lee Jordan, der versuchte mit dem Kundenandrang fertig zu werden. Doch ein paar Sekunden kam ihm ein Mädchen zur Hilfe, das Hermine nicht kannte. Sie hatte lange schwarze Haare, die ihr in Wellen über den Rücken fielen und ein freundlich wirkendes Gesicht. Wahrscheinlich eine neue Angestellte.
Sie betraten den Lagerraum, der bis unter die Decke mit sämtlichen Kisten, Kartons und Schachteln vollgestellt war. Es erinnerte sie ein wenig an ihr Erlebnis im Flur heute morgen. George kramte gerade in einer Kiste herum, als Ron sich räusperte und strahlend sagte: “Sieh mal, wer uns besuchen gekommen ist.” Der andere Weasley schaute auf und lächelte sie warm an.
“Die beiden ehemaligen Vertrauensschüler wieder vereint, wie niedlich.”, grinste er und nahm Hermine kurz in den Arm.
“Du ziehst mir doch keine Punkte für die Unordnung hier ab?”, feixte er.
“Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher.” Sie warf ihm und der Umgebung einen strengen Vertrauensschülerinnen-Blick zu. George und Ron tauschten bedeutungsvolle Blicke.
“Aber-”, fing Hermine an, jetzt wieder ernst, “-eigentlich wollte ich mit dir über die Schutzzauberidee reden.” George Gesicht erhellte sich.
“Gefällt sie dir?”
“Ja, ich finde es einfach super. Es wäre der Zauberergesellschaft sicher eine große Hilfe. Besonders uns Auroren.”, meinte Hermine enthusiastisch.
“Ich habe auch schon angefangen, daran zu arbeiten, aber…”, George unterbrach sich.
“Aber was?”, fragte Hermine neugierig.
“Ich weiß noch nicht so recht, wie ich das mit den Bannzaubern hinbekommen soll. Ich habe es schon mit einigen versucht, aber keiner wollte so richtig klappen. Außerdem muss ich die Schutzzauber vorher materialisieren, damit es überhaupt funktioniert. Wenn ich den Zauber gebannt hab, muss ich ihn wieder entmaterialisieren. Es ist schon ein wenig-”
“-kompliziert…”, beendete Hermine seinen Satz und sah in verständnisvoll an. Es war sicherlich nicht einfach. Man brauchte schon eine Menge Magie, aber George war ein talentierter Zauberer. Sie baute darauf, dass er es schaffen würde.
“Ich könnte dir noch ein paar Bannzauber raussuchen. Ich zu Hause ein Buch mit wirklich nützlichen Zaubersprüchen, darunter natürlich auch Bannzauber.”
“Das wäre mir echt eine große Hilfe. Du kannst jederzeit vorbeikommen. Und sollte ich nicht da sein, ist Ronnie-Spatz ja auch noch hier.”, grinste der verbliebene Zwilling, Hermine kicherte in ihre Hand.
“Sobald ich etwas gefunden habe, werde ich auftauchen. Vielleicht musst du auch teilweise schwarze Magie anwenden.”, überlegte sie stirnrunzelnd.
“Ja… darüber hatte ich auch schon nachgedacht. Aber das ist kein Problem. Immerhin hatte ich ja noch nie Hemmungen, wenn es darum ging etwas Verbotenes zu tun, nicht wahr?” Er schaute Hermine frech grinsend an, die die Augen verdrehte.
“Ja, das stimmt wohl.”, erwiderte sie monoton, lächelte danach jedoch amüsiert.
Nach drei Stunden angenehmer Plauderei, beschloss Hermine schließlich, dass es Zeit wäre, nach Hause zu gehen. Sie hatte einen Bärenhunger. Es war immerhin schon ein Uhr Mittags und mit Ausnahme ihres schmächtigen Frühstücks, hatte sie noch nichts gegessen.